Weinverkostungen drehen sich normalerweise um ein bestimmtes Thema, aber eines der ungewöhnlicheren Themen, die kürzlich in Südafrika untersucht wurden, waren Weine, die in verschiedenen Teilen der Weinwelt auf demselben Bodentyp, in diesem Fall Schiefer, angebaut wurden.

Dies war die inspirierte Idee des Sommeliers Jörg Pfütz, der mit Harald Bresselschmidt, Küchenchef und Inhaber des Restaurants Aubergine in Kapstadt, drei führende Vertreter des Weinbaus auf diesem metamorphen Felsen zu einer dreitägigen Erkundung von Schieferbodenweinen zusammenbrachte.

Das Trio bestand aus Dr. Ernst Loosen vom gleichnamigen Weingut in der deutschen Moselregion Dirk van der Niepoort, der einige der besten Rotweine Portugals produziert, sowie Ports im Douro-Tal und dem südafrikanischen Winzer Eben Sadie, dessen Dits del Terra aus dem Schieferböden von Priorat sorgen bei angesehenen europäischen Journalisten für Wellen.

Der zweite Tag des Seminars befasste sich eingehend mit den Weinen aus Schieferboden und beinhaltete Diskussionen und Verkostungen. Loosen erklärte die Wirkung verschiedener Schieferarten auf seine Weine: „Bernkastels blauer Schiefer produziert Weine mit kräftigeren Säuren, während die Säuren in Weinen von den roten Schiefern von Ürziger viel weicher und integrierter erscheinen, obwohl beide auf dem gleichen Niveau sind. „Dieser Unterschied wurde von Bernkastel Lay Kabinett 2006 und Ürziger Würzgarten Auslese 2006 effektiv demonstriert.

Aus einer anderen Perspektive stammen van der Niepoorts Trauben für seine Tafelweine aus völlig anderen Weinbergen als für seine Häfen, viele davon in höheren Lagen. 'Schiefer (Schiefer) drückt sich besser aus, wenn er mit etwa 20% Granit gemischt wird', bemerkte er. Die Weine wiederum zeigen Leichtigkeit und Sparsamkeit und betonen eher die Struktur als den Geschmack.

Niepoort fügte hinzu, dass die Bedeutung der Schieferböden für das Terroir durch alte Reben (90% seiner Weinberge sind über 60 Jahre alt), verschiedene zusammenwachsende Sorten und eine minimale Kellerbehandlung erreicht wird.

Am Tag zuvor zeigten Speisen- und Weinpaarungen den lebensmittelfreundlichen Charakter von Schieferbodenweinen. Bresselschmidt kombinierte acht Gerichte mit elf Weinen, die von jedem Hersteller eingeführt wurden. Die Loosen-Weine, alle Rieslinge mit Alkoholen zwischen 6 und 8 Prozent, waren perfekte Gegenmittel gegen den glühend heißen Abend in Kapstadt. Nach dem Bernkastler Lay Riesling Kabinett 2006 („Lay“ ist lokaler Dialekt für Schiefer) als Aperitif bewegten sich die Teilnehmer 1981 durch eine Wehlener Sonnenuhr Spätlese, mit der Trockenheit des Alters und wilden Pilzechos, gepaart mit gebratenen Jakobsmuscheln und Erdener Treppchen Auslese 2006, a Natürlich mit gebratenem Foie Gras mit Mohnreduktion bis zu einer Beerenauslese 2006, die Kumquat Compote-Beilage der Crème Brûlée, die die Süße des Weins und des Essens perfekt zur Geltung bringt. Kabinett und Beerenauslese wurden am selben Tag im selben Weinberg geerntet, wobei die sauberen und botrytisierten Trauben in separaten, farbcodierten Eimern geerntet wurden.

Die Winzer sind von links nach rechts: Ernst Loosen (von Dr. Loosen), Eben Sadie, Dirk van der Niepoort und Sommelier Jörg Pfützner vom Aubergine Restaurant in Kapstadt

'Ich suche Frische in meinen Weinen und nicht offensichtliche Früchte.' So stellte Dirk van der Niepoort seine weiße Tiara und Redoma branca Reserva 2006 sowie die rote Vertente, Redoma tinto und Batuta 2005 vor. Viele der zahlreichen einheimischen und obskuren Sorten Portugals gehen in diese Weine Cordega und Rabigato ein, die in den beiden Weißweinen Tinta Amarella in der Redoma und Batuta. Aber es ist eher die Klarheit des Ausdrucks und der Frische als die Frucht, die die Weine von Niepoort und in der Tat die der beiden anderen Hersteller auszeichnet. Schieferboden hat dabei zweifellos eine wichtige Rolle gespielt.

Eben Sadies Dits del Terra, das auch mit dem Blesbok serviert wird, stammt von den alten Weinreben Grenache und Carignan, die in der rauen Landschaft von Priorat angebaut wurden. 'Ich habe seit 1994 in verschiedenen Weinregionen in ganz Europa gearbeitet', erklärte Sadie. „Priorat war der erste Ort, an den ich unbedingt zurückkehren wollte. Diese Weine mit ihrer Delikatesse und warmen Würze haben mich so angezogen. “